Die Sommerhitze schlägt voll zu und dabei sorgen sich viele schon, wie sie den nächsten Winter ihre Wohnungen heizen sollen. Informierte wissen bereits: die Fachkräfte sind bereits ausgebucht und Baumaterial hat teilweise sehr lange Lieferzeiten.
Könnte man doch nur diese heiße Luft in Dosen füllen und für den Winter bevorraten. Nun: das geht (noch) nicht, aber was für die Hitze gilt, gilt auch für die Kälte und kann man teilweise auch ohne Experten befolgen:
Lüften – aber richtig!
Im Sommer gilt:
- sobald die Temperatur draußen niedriger ist, als drinnen – Fenster auf und durchziehen lassen.
- Wenn es wärmer wird, alle Fenster schließen und wo es möglich ist, verdunkeln, beschatten, Rollläden runterlassen. Je dichter umso besser.
- Alle Wohnungstüren schließen. Manche Räume gehen Richtung Süden und werden so richtig heiß, damit diese warme Luft sich nicht in der ganzen Wohnung verbreitet, schafft man so Zwischenbrücken.
Im Winter gilt:
- Zwei bis vier Mal täglich. In jeder Wohnung entsteht Feuchtigkeit. Rund zwölf Liter Wasser kommen bei einem 4-Personen-Haushalt pro Tag zusammen und die müssen durch richtiges Lüften wieder raus. Sonst lagert sich die Feuchtigkeit als Tauwasser an der kältesten Stelle im Zimmer ab – das ist besonders im Winter ein geeigneter Nährboden für Schimmel und Bakterien. Nur mit der richtigen Dosis frischer Luft erhältst du ein gesundes und angenehmes Raumklima.
- Voll auf: kurz Stoßlüften statt Dauerlüften mit gekippten Fenster. Für richtiges Lüften ist die Dauer besonders wichtig. Vollkommen verkehrt ist das Dauerlüften bei gekipptem Fenster, da der Luftaustausch dabei nur minimal erfolgen kann.
Stattdessen kühlt deine Wohnung vor allem im Winter langsam aus und du verschwendest Energie. Besonders kühl wird es am Sturz über dem gekippten Fenster. Dort kann sich Feuchtigkeit ablagern und Schimmel bilden. Sinnvoll dagegen ist regelmäßiges kurzes Stoßlüften: Mach deine Fenster und die Zimmertüren für fünf bis zehn Minuten vollständig auf, damit es kräftig durchziehen kann.
- Richtig lüften heißt auch richtig heizen. Drehe beim Lüften unbedingt die Heizung zurück. Auch wenn du höchstens 10 Minuten die Fenster zum Lüften geöffnet haben solltest, wird sonst viel zu viel wertvolle Energie aus dem Fenster geheizt. Direkt nach dem Lüften solltest du die Heizung wieder auf die richtige Temperatur drehen.
- Kondenswasser am Fenster: ein Zeichen für falsches Lüften. Die Fensterscheiben sind meistens die kältesten Stellen im Raum. Dort lagert sich die Feuchtigkeit ab, wenn sie nicht durch richtiges Lüften aus dem Fenster gelassen wird. Kondenswasser sollte stets weggewischt werden. Wenn deine Fenster in Wohnräumen häufig mit Kondenswasser beschlagen sind, ist das meist ein Zeichen für falsches Lüft- bzw. Heizverhalten.
- Richtiges Lüften geht nur bei angemessen Raumtemperaturen
Du heizt richtig, wenn die Raumtemperatur im Wohnbereich etwa bei 20 Grad liegt – wer Energie sparen will, dreht ein, zwei Grad runter. In den anderen Räumen genügt oft eine niedrigere Temperatur. In der Küche heizen Herd und Kühlschrank mit, und auch im Schlafzimmer reichen 16-17 Grad für einen behaglichen Schlaf aus. In Treppenhaus und Windfang sind 12 Grad angemessen, im Keller reichen 6 Grad.
- Richtig lüften in Bad und Küche: ruhig öfters. Bad und Küche sind die feuchtesten Räume im Haus. Darum solltest du dort ruhig noch öfter lüften als in den anderen Räumen – vor allem direkt nach dampfigen Duschen oder Kochen. So vermeidest du Schimmel in der Wohnung.
Dichte Fenster
Gerade in der Stadt hat man öfter noch Kastenfenster. Was für die Raumluft gut ist, ist für die Temperatur ein Wärme- oder Kälteverlust. Es gibt viele Fachfirmen, die sich auf das Abdichten von Kastenfenstern spezialisiert haben. Jetzt einen Termin dafür zu vereinbaren ist sicher eine gute Investition.
Auch die guten alten Fensterkissen können schon jetzt angefertigt, bzw. beauftragt werden.
Dämmen – aber bitte ökologisch!
Räume können auch im Innenraum gedämmt werden –Ein Holzrahmen gefüllt mit Schafwolle und Strohkalkplatten statt Rigips schaffen ein warmes, wohltuendes Raumklima und helfen außerdem die Luftfeuchtigkeit im Wohnraum zu regulieren.
Lehm für ein harmonisches Raumklima
Lehm reguliert die Luftfeuchtigkeit im Raum und sorgt dadurch für ein angenehmes Raumklima. Möchte man sich etwas Gutes tun, so schenkt man sich eine Lehmwand im Schlafzimmer!
Lehm hat nicht nur den Vorteil, dass er harmonisierend wirkt, er sorgt auch dafür, dass wir entspannter schlafen. Und ein ausgeruhter Geist, denkt besser!
Vorhänge als Wärme- oder Kälteschutz
Wenn es im Sommer heiß ist, kann man sie vorziehen und so einen Teil der Hitze draußen halten und das gleiche wirkt bei der Kälte im Winter. Sicher gilt bei den Fenstern – von außen nach innen dämmen, aber wer in einer Wohnung in der Stadt wohnt, hat oft nicht die Möglichkeit eines Außenrollos.
Dafür möglich sind:
- Gefütterte Vorhänge: Wer schon einmal in England war, weiß wovon ich spreche. Baumwollstoffe mit einem Molinofutter und eventuell mit einem Zwischenfließ ausgestatten, halten die zugigen Fenster dicht.
- Wollstoffe und Filze: Schafwolle kühlt im Sommer und wärmt im Winter. Filze sind außerdem ausgesprochen schicke Wohlfühlmaterialien, die auch ins reduzierteste Designambiente passen.
- Rollos mit einer Aludampfbeschichtung: Sie reflektieren das Sonnenlicht nach draußen und sorgen so für weniger Hitze im Wohnraum
Strom und Energiesparen schon jetzt!
- Standby Geräte ausschalten – der Klassiker, aber noch immer könnte man ein Atomkraftwerk in Europa abdrehen, würden alle diesen Rat befolgen!
- Klimageräte fressen jede Menge Strom. Ihr Einsatz ist daher eher sparsam zu gebrauchen.
- Beim Einkauf von Elektrogeräten auf die Energieklasse AA achten!
- Computer, Laptops und W-Lan immer nach Gebrauch immer wieder abdrehen! Oft laufen diese, obwohl sie gar nicht in Gebrauch sind. – Vor allem in Kinderzimmern!!
- Licht abdrehen! Schon unsere Großmütter haben immer wieder darauf hingewiesen, dass es nicht notwendig ist, so viele Räume zu beleuchten. Der Griff zum Lichtschalter ist schon so automatisch, dass wir gar nicht mehr darüber nachdenken, ob das Tageslicht nicht doch ausreichen würde. Dabei ist gerade diese Lichtquelle die Natürlichste und für unseren ganzen Organismus die Entspannteste.